Pietro Mocenigo (* 3. Januar 1406 in Venedig; † 23. Februar 1476 ebenda) war vom 14. Dezember 1474 bis zu seinem Tod für kaum mehr als 14 Monate Doge von Venedig. Nach der staatlich gesteuerten Geschichtsschreibung der Republik Venedig war er ihr 70. Doge.
Wie seine Vorgänger, so erwarb auch Mocenigo, als Sprössling einer der einflussreichsten Familien, sein Vermögen im Fernhandel. Wie diese verfolgte er eine Karriere in Heer und Marine, um als Diplomat und in den höchsten Ratsgremien des Staates Einfluss zu gewinnen. Dabei geriet er 1442 in Süditalien in Gefangenschaft, er begleitete 1449 mit einer Flotte den Handelskonvoi nach Beirut, nahm eine Führungsposition auf dem oberitalienischen Festland ein und kommandierte 1470 bis 1474 Kriegsflotten gegen die Osmanen im östlichen Mittelmeer. Seine Amtszeit als Doge war kurz, und seine Erfahrung hatte ihn gelehrt, mit Flottenunternehmen Zurückhaltung zu üben.